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NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise haben am Mittwoch in einem ruhigen Umfeld moderat zugelegt. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte zur Lieferung im August 76,69 US-Dollar. Das waren 40 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte zur Juli-Lieferung stieg um 41 Cent auf 72,15 Dollar.
Unterstützt wurden die Erdölpreise durch den schwächeren Dollar, der die Nachfrage aus anderen Währungsräumen wechselkursbedingt etwas anregte. Von den deutlichen Preisaufschlägen zu Wochenbeginn ist aber nichts mehr übrig. Eine deutliche Förderkürzung Saudi-Arabiens hatte die Rohölpreise getrieben. Der Effekt war aber nicht nachhaltig. Analysten weisen vor allem darauf hin, dass andere Länder des großen Ölverbunds Opec+ nicht mit eigenen Produktionskürzungen gefolgt seien.
Belastet werden die Rohölpreise schon seit einiger Zeit durch Sorgen um die globale Konjunkturentwicklung. Im Blick stehen vor allem die zwei größten Volkswirtschaften der Welt, USA und China. Während in den Vereinigten Staaten vor allem die straffe Geldpolitik der US-Notenbank belastet, fällt die konjunkturelle Erholung Chinas von der einst strikten Corona-Politik enttäuschend aus. Am Mittwoch enttäuschten Zahlen vom Außenhandel mit einem deutlichen Rückgang der Ausfuhren.