
BERLIN (dpa-AFX) – Bundesagrarminister Cem Özdemir hat für einen weiteren Wandel zu einer nachhaltigen Landwirtschaft geworben, der die Branche auch besser gegen Krisen absichern soll. Landwirtinnen und Landwirte sollten heute und morgen gut von ihrer systemrelevanten Arbeit leben können, sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch im Bundestag. Zugleich gelte es, Biodiversität, Tiere, Klima, Boden, Wasser und Luft zu schützen, damit sie auch übermorgen noch genutzt werden könnten – immer auch mit dem Blick auf Ernten in 10, 20 oder 50 Jahren.
Krisen führten zu Knappheiten, erläuterte Özdemir. „Deshalb ist eine Landwirtschaft, die Wasser, Dünger und Energie effizient nutzt, immer auch weniger anfällig für Krisen.“ Darum gelte es etwa, unabhängiger von Mineraldüngerimporten zu werden und heimische Kreislaufwirtschaft zu stärken. Daher solle die Tierhaltung umgebaut werden, um weniger Tiere zu halten und diese besser. Gesetzespläne für ein Tierhaltungslogo für Fleisch sowie für Erleichterungen bei Stallumbauten sollen voraussichtlich an diesem Freitag im Bundestag beschlossen werden.
Özdemir betonte in der Regierungsbefragung im Bundestag, Landwirte seien veränderungsbereit. Aber sie brauchten verlässliche Perspektiven, die diese Bereitschaft auch würdigten. Ökolandbau und konventionelle Landwirtschaft könnten voneinander lernen und gemeinsam besser werden.