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BERLIN (dpa-AFX) – Bei den Tarifverhandlungen bei der Bahn wird am Mittwoch eine Zwischenbilanz der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG erwartet. Die Gewerkschaft hatte zu Beginn der aktuellen Verhandlungsrunde am Montag angekündigt, dass sie von dieser Einschätzung abhängig machen will, ob sie die Gespräche fortführen wird – und andernfalls Arbeitsniederlegungen in Aussicht gestellt. „Ich sage mal, man nimmt immer das Bergfest, das ist in der Mitte der Woche. Bis dahin muss ich ein Gefühl kriegen, ob sich was bewegt oder nicht“, sagte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch am Montag. Die Verhandlungsrunde ist bis einschließlich Freitag angesetzt.
Die EVG hat ihr Statement für 12.30 Uhr angekündigt. Um 12.45 Uhr will sich DB-Personalvorstand Martin Seiler zum Gesprächsverlauf äußern.
Die Vertreter beider Seiten ringen bereits seit Ende Februar über eine Lösung des Tarifkonflikts. Die Gewerkschaft fordert für gut 180 000 Beschäftigte eine Festbetragserhöhung von mindestens 650 Euro pro Monat mehr oder zwölf Prozent bei den oberen Lohngruppen. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen zwölf Monate betragen.
Die Bahn hatte zuletzt zwölf Prozent mehr in zwei Stufen bei den unteren Lohngruppen in Aussicht gestellt. Insgesamt zehn Prozent mehr sollen die mittleren Gruppen bekommen und acht Prozent die oberen. Die erste Erhöhungsstufe soll demnach noch dieses Jahr kommen. Hinzu kommt eine Inflationsausgleichsprämie in mehreren Zahlungen von insgesamt 2850 Euro, die steuer- und abgabenfrei ab diesem Juli gezahlt werden könnte. Die Laufzeit soll 24 Monate betragen.
Wann die EVG am Mittwoch ihre Zwischenbilanz verkünden wird, war am Dienstagabend noch offen.