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STUTTGART (dpa-AFX) – Trotz der nach wie vor geringen Zahlen sieht Ministerpräsident Winfried Kretschmann den Ausbau der Windenergie vor allem durch die Vorschläge der sogenannten Task Force auf einem guten Weg. Die 2021 eingerichtete Projektgruppe, die Vorschläge für eine deutlich kürzere Planungs- und Genehmigungsdauer für Windräder im Südwesten machen sollte, könnte seiner Einschätzung nach auch als Vorbild dienen. „Das kann durchaus eine Blaupause sein für andere Infrastrukturprojekte“, sagte der baden-württembergische Regierungschef am Dienstag in Stuttgart.
Die Task Force habe erfolgreiche Vorschläge gemacht und gute Arbeit geleistet, sagten Kretschmann und Umweltministerin Thekla Walker (beide Grüne). Die Dauer einer Genehmigung für ein Windrad sei von einst sieben Jahren halbiert worden, es würden deutlich mehr Flächen für die Windenergie bereitgestellt.
Der Ausbau des Ökostroms aus Wind und Sonne ist eines der zentralen Ziele der Ampel-Regierung im Bund – um Klimaziele zu erreichen und weniger abhängig von fossilen Energien wie russischem Gas zu werden. In Baden-Württemberg hat sich die grün-schwarze Koalition daher zum Ziel gesetzt, bis 2025 mindestens zwei Prozent der Landesfläche für Freiflächen-Photovoltaik und Windkraft zu reservieren. Bis 2040 soll der Südwesten klimaneutral werden. Klimaneutralität bedeutet, dass nur noch so viele Treibhausgase ausgestoßen werden dürfen, wie wieder gebunden werden können.
Die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg zeigt sich aber zurückhaltend. Wie erfolgreich die Task Force gewesen sei, müsse an den Zahlen neuer Anlagen der kommenden Jahre gemessen werden, sagte der Vorsitzende des Branchenverbands, Jörg Dürr-Pucher. Im laufenden Jahr wurden laut Umweltministerium nur fünf neue Windenergieanlagen in Betrieb genommen, 17 weitere wurden genehmigt. Kretschmanns Ziel sind allerdings 100 Anlagen im Ziel 2025.