
© Reuters.
WIESBADEN (dpa-AFX) – Die Preise von nach Deutschland importierten Gütern sind im April kräftig gesunken. Die fielen zum Vorjahresmonat um 7,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit Oktober 2009. Im März waren die Importpreise erstmals seit längerer Zeit wieder gesunken, nachdem sie sich im vergangenen Sommer um zeitweise mehr als 30 Prozent verteuert hatten. Auslöser waren der Ukraine-Krieg und erhebliche Verspannungen im Welthandel.
Den aktuell starken Preisrückgang erklärt das Bundesamt mit einem statistischen Basiseffekt: Weil die Preise im Vorjahr besonders stark gestiegen waren, fällt der aktuelle Vergleich mit dem damals hohen Preisniveau vergleichsweise niedrig aus. So verbilligten sich die Energieeinfuhren zum Vorjahresmonat um 31,8 Prozent. Vorleistungsgüter waren 6,5 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Konsum- und Investitionsgüter verteuerten sich hingegen weiter.
Die Einfuhrpreise beeinflussen auch die Verbraucherpreise, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Im Kampf gegen die hohe Inflation hat die EZB ihre Leitzinsen bereits deutlich angehoben.